Brauchtum und Tradition

Riesen, Blüten, Hexen und Spiegelungen...

Farbenprächtige Prozessionen waren im 16. und 17. Jahrhundert Ausdruck barocker Frömmigkeit. Im Lungau sind einige dieser Bräuche bis heute erhalten geblieben.

Der Riese Samson - Wahrzeichen des Lungaus

Der Samson ist seit 1635 dokumentarisch belegt und symbolisiert eine alttestamentarische Figur mit übermenschlichen Kräften. Er stellt den Kampf der Juden gegen die Philister dar, wonach er mit einem Eselskinnbacken bei lehi 1000 Philister erschlagen hat.

Der Samson ist bis zu 6,5 m hoch und wiegt 85 kg. Die 10 Samsone  sind das Wahrzeichen des Lungaus, einer von ihnen befindet sich in Tamsweg. An bestimmten Festtagen des Lungauer Almsommers sowie während der Bauernherbst - Zeit finden Samson Umzüge statt die Jung wie Alt sowie Einheimische wie auch Gäste faszinieren. Umzugstermine in Tamsweg 2019. Die Umzugstermine der Nachbarortschaften sind hier nicht aufgeführt

 

19.06.2019                         19:00 Uhr               Fronleichnam in Tamsweg

22.06.2019                         19:00 Uhr               Samsonumzug

30.06.2019                         14:00 Uhr               Dorfbrunnenfest Lintsching

27.07.2019                         19:00 Uhr               Samsonumzug

28.07.2019                         14:00 Uhr               Samsonumzug

 

04.08.2019                         13:00 Uhr               Waldfest Tamsweg

Prangstangen

 

Am 24.06. sowie am 29.06. wird jährlich der Tag des Kirchpatrons gefeiert. Prangstangen sind bis zu 8 m hohe Holzstangen, die mit frischen Alm- und Wiesenblumen umwunden sind. Bis zu 50.000 einzelne Blumen werden in Handarbeit an die Holzstangen angebracht. Bis zu 85 Kilo kann eine stange wiegen. Am Festtag werden die Prangstangen von unverheirateten jungen Männern durch den Ort und nach dem Umzug in die Kirche getragen. Hier verweilen die Stangen, als Sinnbild des Lebens,  bis zu Maria Himmelfahrt. Nach dem 15. August werden die Blumen abgenommen und im Winter zum Räuchern verwendet.

Lungauer Osterfeuer

Die aus Rundholz gezimmerten, bis zu 12 Meter hohen und mit Reisig gefüllten Türme sollen dem Wunsch nach dem Wiedererwachen der Natur sowie die Freude über die Auferstehung des Herrn ausdrücken. Die Osterfeuer finden jährlich an Ostersamstag und Ostersonntag statt.

 

 

Palmbuschen

Die Palmbuschen bestehen aus Weiden - und Buchszweigen und haben Ähnlichkeit an Palmzweige bei der Prozession an Palmsonntag beim Einzug Christi in Jerusalem. Die Palmbuschen werden meist vom Vater  gebunden und mit bunten Krepppapierschleifen umwickelt. Nach der Weihe werden die Palmbuschen als Abwehrsymbol in den Garten, auf das Feld getragen oder im Haus verwahrt und am Hl. Abend sowie Silvester als Weihkräuter verwendet.

 

Grawirlacheier zu Ostern

Das Färben von "Grawirlacheiern" zählt zu den Besonderheiten im Lungau. Beim Färben wird ein gekochtes Ei auf ein mit Kerbelkraut (Grawirlach) und Zwiebelschalen belegtes Leintuch gelegt und umwickelt und in die Eierfarbe gelegt. Auf den Eiern entstehen dadurch besonders schöne und einzigartige Muster und stehe als Symbol für Fruchtbarkeit und Neubeginn.

 

Die Ratscherbuben

Hier handelt es sich um Schüler, die mit aus Holz gebastelten Trommelratschen von Gründonnerstag bis Karfreitag von Haus zu Haus ziehen, vor den Häusern, die Zeiten verkünden und dabei singen. 

 

Kasmandl

Das Kasmandl ist ein kleines Männlein mit eisgrauer Farbe und runzligem Gesicht. Zur Sommerzeit lebt es in den Bergen und ernährt sich von Wurzeln und Kräutern. Am 11.11., wenn der Senner und die Sennerin von der Alm ins Tal zurückkehren, kommt das Kasmandl zu den Almhütten und sucht und sammelt was zurückgelassen wurde, um den Winter hindurch davon zu leben.

Am Vorabend zu Georgi, dem 24.4. wird das Kasmandl durch Lärm vertrieben. Erst dann betreten die SennerInnen und Bauersleute die Almhütte.